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  • Bilanz meiner Reise 2016

    Nachdem ich nun wieder zuhause bin, ist es auch Zeit, Rückschau zu halten und ein wenig Statistik.

    Die Reise umfasste insgesamt 90 Tage, davon 1 Tag Hinflug, 9 Tage in Südkorea und 80 Tage in Japan.

    Ich war ziemlich sparsam und habe insgesamt knapp 7200 Euro ausgegeben (Flug, Auslandskrankenversicherung und die im voraus gekauften Railpässe eingeschlossen). Im einzelnen verteilte sich das etwa wie folgt:

    Kategorie EUR
    Verwaltung 162,40
    Transport 2243,15
    Unterkunft 3020,01
    Verpflegung 1205,41
    Eintritt 295,70
    Sonstiges 237,83
    Ausrüstung 24,53
    Gesamt 7189,03

    Ich habe gerade nachgerechnet, 424 Euro entfallen auf die 9 Tage “Umweg” Korea, 6765 Euro wären es also für 80 Tage Japan (inkl. Flug).

    In Japan habe ich 27 Präfekturen bereist. Dazu muss ich sagen, dass ich auf der Reise nicht darauf geachtet habe, möglichst viele Präfekturen “abzuhaken”, auf Kyushu habe ich durch meine Ziele zufällig fünf von sieben Präfekturen abgedeckt, in Tohoku dagegen doch nur vier von sechs. In meinen drei Reisen zusammen bin ich nun bei 37 von 47 Präfekturen.

    Karte mit Markierung der von mir bereisten Präfekturen, Reisen 1-3 (Outline-Map von Hist-geo.co.uk)

    Karte mit Markierung der von mir bereisten Präfekturen, Reisen 1-3 (Outline-Map von Hist-geo.co.uk)

    Hier die Liste im einzelnen:

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  • Nara und das Omizutori -- Feuerbälle im Tempel 14.3.2016

    Am Nachmittag des 14.3. nahm ich den Zug nach Nara. Mein Ziel war das Omizutori, ein buddhistisches Bußfest durchgeführt an der Nigatsudo-Halle des Tôdaiji-Tempels, das sich über zwei Wochen erstreckt, und am 14. seinen Abschluss findet. Den Namen erhält dieses Ereignis, das seit über 1250 Jahren in diesem Tempel praktiziert wird, vom “Wasserschöpfen”, einem nächtlichen Ritual, an dem die Priester von einer Quelle das angeblich nur einmal im Jahr sprudelnde, heilende Wasser holen, und anschließend im Tempel eine Zeremonie abhalten.
    Für die Besucher ist aber das Hauptereignis ein feierliches Feuerritual mit großen Fackeln (Ôtaimatsu), die auf dem Balkon der Nigatsudo-Halle über der Menge abgebrannt werden. Während an den vorangehenden Tagen eine Fackel nach der anderen präsentiert wird, werden am Abschlusstag, dem 14.3., alle gleichzeitig nebeneinander aufgereiht, das Ereignis ist also kurz aber umso intensiver.

    Hier schon mal ein Vorgeschmack:

    Nara, Tôdaiji Nigatsudo: Omizutori Ôtaimatsu

    Nara, Tôdaiji Nigatsudo: Omizutori Ôtaimatsu

    Nun aber der Reihe nach. Bei meiner Ankunft am Nachmittag begrüßte mich am Bahnhof eine Fotokulisse mit den berühmten Rehen (eigentlich Shika-Zwerghirsche) und ein Jizo(?) mit Geweih.

    Nara, Fotokulisse am Bahnhof

    Nara, Fotokulisse am Bahnhof

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  • Kurzinfo: Endspurt

    In acht Tagen fliege ich zurück. Torschlusspanik ist es nicht gerade, aber das absehbare Ende motiviert mich schon, aus den verbliebenden Tagen noch möglichst viel zu machen. Insofern werde ich auch das Aufarbeiten/bloggen im Zweifelsfall zurückstellen, außer es ergeben sich Zeiten, wo ich grad Zeit und Lust drauf haben (z.B. Zugfahrten).

    Apropos Zugfahrten, mein zweiter 3-Wochen-Railpass lief bis 15.5., nachdem ich die Bequemlichkeit und Mobilität des Shinkansen schätzen gelernt habe, will ich darauf die restliche Zeit nicht völlig verzichten, und habe mir daher noch einen JR East Railpass Tohoku Region geholt, es handelt sich dabei um einen Flexi-Pass, wo man sich fünf Fahrtage in 14 Kalendertagen ab Kauf/Umtausch (vordatieren ist nicht - bei mir egal, weil der Zeitraum eh den Rückflüg überschreitet) aussuchen kann. Für jeden Nutzungstag holt man sich bei der ersten Sperre einen Tagesstempel in eins der fünf Felder.

    Für den “Endspurt” habe ich mir noch ein paar Sachen vorgenommen.

    Schon im Vorfeld geplant hatte ich das Frühlings-Matsuri in Nikko 17.-18.5., und dahin bin ich heute gerade unterwegs. Wobei ich mit Samurai-Umzug und Reiterbogenschießen inzwischen schon eine grobe Ahnung habe, was da auf mich zukommt, aber letztlich macht es doch jeder Ort wieder anders. Neu auf der Liste sind die nächsten zwei Tage: ein Matsuri 19.-20.5. in Sakata in Yamagata an der Westküste.

    Danach wird wohl Tokyo ein paar Tage bekommen, entweder mit Tagesausflügen oder mit 1-2 Übernachtungen woanders.

    Nicht zuletzt (okay, zeitlich gesehen doch zuletzt…) werde ich auch ein wenig Shopping betreiben, und zwar als erstes für ein zweites Gepäckstück, wo die Sachen dann reinkommen. Zu meinem Trolley hat sich eine langsam dicker werdende Plastiktüte hinzugesellt, hauptsächlich mit Prospekten und Papierzeugs, zusammen mit den Einkäufen bietet sich an, das zweite Freigepäckstück zu nutzen und das Gepäck ein wenig umzuverteilen.

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  • Miyako und Jodogahama -- Traumstrand mit Felseninseln 10.5.2016

    Am 10.5. bin ich von meinem Übernachtungsort Morioka zu einem Tagesausflug nach Miyako gefahren. Das Wetter war nicht so toll, es war regnerisch, aber davon wollte ich mich nicht abhalten lassen. Laut Auskunft von Hyperdia würde der erste Zug erst um 11:08 fahren. Nun ja, dann wird es eben nur ein Nachmittagsausflug, dachte ich mir, denn die Fahrt dauert gut zwei Stunden. Am Bahnhof das Gleis für die Yamada Line gefunden und auch einen Zug, der um 11:08 abfährt, allerdings war als Ziel nicht Miyako angegeben, sondern Kamiyonai.

    Morioka Bahnhof, Abfahrtstafel: Yamada Line fährt bis Kamiyonai

    Morioka Bahnhof, Abfahrtstafel: Yamada Line fährt bis Kamiyonai

    Die Dame am Gleis fragte mich, wo ich hin will, ich sage Miyako, da meint sie, heavy rain, train does not run. Begleitet mich zum Schalter (Whiteback-Durchlass), und dort gibt mir ihr Kollege einen Zettel mit den Expressbusverbindungen für Linie 106 Morioka-Miyako und zurück und Skizzen, an welcher Bushaltestelle der Bus hier und in Miyako jeweils abfährt, und schreibt mir ein Ticket für den Bus. So funktioniert das also hier, bei uns hätte die Bahn vermutlich genau für das gesperrte Stück einen Schienenersatzverkehr eingerichtet, hier bekommt man für die ganze Strecke ein Ticket für den Expressbus. (Allerdings deckt die Strecke bis Kamiyonai auch gerade mal 10km von den gut 100km nach Miyako ab, inzwischen habe ich die Störungsseite von JR East für Tohoku im Internet gefunden, am anderen Ende sind ab Kawauchi immerhin ca 40km in Betrieb.)

    Morioka Bahnhof: Busticket und Informationszettel von JR für den Expressbus Morioka-Miyako

    Morioka Bahnhof: Busticket und Informationszettel von JR für den Expressbus Morioka-Miyako

    Und das nette ist, der Expressbus fährt nicht nur dreimal am Tag, sondern stündlich, und das schon ab 05:45. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich früher losgefahren, so muss ich bis zum nächsten Bus um 11:40 warten und komme dann 13:55 in Miyako an. In der Zwischenzeit sehe ich auch das Display im Bahnhof, das über die Betriebslage informiert, da steht die Yamada Line rot „landslide“. Bisher hatte ich noch nicht das Thema, dass eine Strecke gesperrt war, da sollte ich wohl künftig ein Auge drauf haben.

    Morioka Bahnhof, Zugstatus: „Yamada Line: Partial suspension of service, cause: Landslide“

    Morioka Bahnhof, Zugstatus: „Yamada Line: Partial suspension of service, cause: Landslide“

    Auch wenn es ein Expressbus ist, er hat schon gut zwanzig Haltestellen auf der Strecke, angefangen mit einer Handvoll innerhalb Morioka.

    Ob der Expressbus wohl die Nummer 106 hat, weil er die Straße 106 entlangfährt? Auf den Wegweisern ist Jodogahama neben Miyako extra angegeben. Unterwegs erfreuen mich blühende Kirschbäume und andere Bäume und Sträucher.

    Route 106 Morioka-Miyako: blühende Kirschbäume

    Route 106 Morioka-Miyako: blühende Kirschbäume

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  • Ryusendo-Höhle bei Iwaizumi 11.5.2016

    Eine Höhle hatte ich noch nicht auf meiner Reise, und diese ist eine der drei großen Kalksteinhöhlen Japans. Dass wir es in dieser Gegend mit Kalk zu tun haben, habe ich schon gestern an Jodogahama gesehen. Auf Hokkaido bei Shiraoi war das Meer und der See dagegen von dunkelgrauem Vulkansand gesäumt.

    Von Morioka Bahnhof fährt um 09:40 ein JR Bus, der vom Japan Rail Pass abgedeckt ist (sonst 2660 Yen einfach). Beim Einsteigen zeige ich den Pass gleich mal, damit es nachher keine Überraschungen gibt, der Fahrer lässt sich auch den Reisepass zeigen und schreibt die Nummer des Japan Rail Pass in seinem Block auf. So gründlich ging es noch an keinem Ticket Gate der Bahn oder bei der Kontrolle in Zug zu. Die Busfahrt dauert 2:15, etwa wie gestern auch. Es ist ein bequemer Reisebus mit Spitzendeckchen auf den Kopfstützen.

    Morioka, Innenausstattung des JR Tohoku Bus nach Iwaizumi/Ryusendo

    Morioka, Innenausstattung des JR Tohoku Bus nach Iwaizumi/Ryusendo

    Auch heute regnet es, aber das ist nicht schlimm, in der Höhle wird das keinen Unterschied machen.

    Um 11:06 halten wir bei einer Raststation. Kurz zuvor, unweit hinter einem 3km langen Tunnel, haben Schilder uns in Iwaizumi begrüßt. Iwaizumi ist flächenmäßig die größte Stadt Japans, mit fast 1000 Quadratkilometern, wobei die Japaner einen anderen Begriff von Stadt haben, der bei uns eher einem Landkreis entsprechen würde. Hier in den Bergen ist die Kirschblüte noch im Gange. Mich fasziniert, wie die blühenden Bäume in den Bergwald eingestreut sind. Thermometer entlang der Straße zeigen mal 11, mal 14 Grad.

    Nach einigen Halten in Iwaizumi, wo etliche Geschäftsleute aussteigen, fährt der Bus zum Hotel Ryusendo und schließlich zur Endhaltestelle Ryusendo-mae. Der Höhleneingang ist deutlich zu erkennen, und das Ticket Office im Haus davor ebenfalls.

    Ryusendo: Blick von der Bushaltestelle. Hinter dem roten Zaun ist der Höhleneingang

    Ryusendo: Blick von der Bushaltestelle. Hinter dem roten Zaun ist der Höhleneingang

    Das Ryu in Ryusendo ist ja das Wort für Drache, insofern ist es kein Wunder, dass Drachen das Brückengeländer zieren, und auch als Maskottchen für die Höhle dienen.

    Ryusendo: das Brückengeländer ziert ein Drache. Das Gebäude dahinter ist Ticket office, Shop und im OG Aufenthaltsraum mit Holzausstellung

    Ryusendo: das Brückengeländer ziert ein Drache. Das Gebäude dahinter ist Ticket office, Shop und im OG Aufenthaltsraum mit Holzausstellung

    Ich gehe aber erstmal in ein etwas zurückgesetztes Gebäude, in dem die Toiletten sind. Sieh da, dort gibt es auch Schließfächer, nicht ganz kostenlos, wie in vielen Museen, aber mit 100 Yen für das kleine Fach und 200 für das große doch moderat. Das ist es mir jedenfalls wert, nicht meinen Rucksack mit Laptop in der Höhle rumzuzerren, wo es eng und feucht sein kann. Den Schirm habe ich auch mit weggepackt, und bereue es schon fast, da es gerade beim Reingehen wieder zu regnen anfängt, aber ich habe heute eine Regenjacke angezogen.

    Die Höhle ist sehr schön. Die Lichteffekte waren mir etwas übertrieben, braucht es wirklich Farbwechsler vor den ganzen Steinformationen?

    Ryusendo: Stalagtiten im Rotlicht

    Ryusendo: Stalagtiten im Rotlicht

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