Amazing Osaka Tag 1 -- Burgmuseum, IGA-Park, Riesenrad in Umeda und Suminoe Onsen 16.3.2016
Fürs Sightseeing in Osaka habe ich am 16.-17.03. ein besonders praktisches Angebot genutzt: den Osaka Amazing Pass in der 2-Tage-Version. Der ist übrigens für jeden kaufbar, also auch für Japaner oder Leute mit diversen Langzeitvisa. Der Eintagespass kostet 2300 Yen, der Zweitagespass 3000 Yen. Ein Unterschied liegt in den Verkehrsmitteln: Beide umfassen Subway und Bus, nur der Eintagespass zusätzlich die Privatbahnen. Die Gratiseintritte und Vergünstigungen sind ansonsten die gleichen. Im EInzelfall mag die Bahn eine schnellere Verbindung bieten, aber ich habe das Gefühl, mit der Subway kommt man auch recht gut an alle Attraktionen ran.
Die Beschaffung hat mich aber schon mal mehr Zeit gekostet als ich dachte. Ich bin eh schon nicht sehr früh in die Gänge gekommen und dann habe ich im Umfeld von Tennoji lange nach dem Hotel gesucht, das in dieser Ecke der Stadt die einzige Verkaufsstelle zu sein schien. Das befindet sich nämlich in einer Nebenstraße, ich hab mich nicht im Vorfeld auf dem Stadtplan orientiert, weil ich dachte den Namen „La Aroma“ schon gelesen zu haben (war aber wohl woanders, das ist eine größere Kette) und dann erst unterwegs den Laptop ausgepackt und ein freies WLAN verwendet. Gerade sehe ich, dass ich den wichtigsten Eintrag auf der Verkaufsstellenliste übersehen habe: „All stationmasters’ offices at Subway/New Tram“. Also hätte es praktisch jede Subway-Station getan. Tja mei. Am Vortag kaufen und dann gleich loslegen ist wohl am besten.
Der Pass besteht aus einem Ticket, das in den automatischen Gates der U-Bahn benutzt werden kann (Bus bin ich nicht gefahren, da ist laut Doku ein Kartenleser am Ausgang), und einem englischen (eine japanische Version gäbe es natürlich auch) Heftchen mit einer Liste der Sehenswürdigkeiten mit freiem Eintritt, Angeboten mit Rabatt und etwas Werbung. Die Sehenswürdigkeiten sind nach Orten zusammengefasst und mit einer Umgebungskarte und Hinweisen zu Öffnungszeiten, Schließtagen und Besonderheiten versehen. Eine sehr nützliche Handreichung. Das Heftchen ist übrigens auch auf der Website als PDF erhältlich, so dass man schon vorab planen kann.
Nun war es also schon Mittag vorbei. Ich wollte als erstes das Osaka Castle Museum anschauen und bin daher zuerst von Tennoji nach Tanimachi-4-chome gefahren. Bei der ersten Nutzung druckt der Sperrenautomat das Datum auf den Pass, damit sind die beiden Gültigkeitstage festgelegt. Die Burg hatte ich 2013 schon von außen bei einem abendlichen Spaziergang gesehen, diesmal wollte ich natürlich auch hinein. Die äußere Burgmauer ist von einem stellenweise 75 Meter breiten Wassergraben umgeben, hinter dem sich eine hohe Mauer auftut.
Nachdem man diesen Wassergraben und das erste Burgtor passiert hat, liegt links der Nishinomaru Garden, den ich ebenfalls mit dem Pass kostenlos besuchen konnte. Dort ist ein Befestigungsturm zu sehen, der Sengan-Yagura-Turm, der die Zerstörungen der Burg überlebt hat, und eine Halle, in der das goldene Teehaus nachgebildet ist, man kann darin für Fotos posieren.
Auch eine sehr schöne Stellwand, die die Burganlage zur Kirschblüte zeigt, ist dort ausgestellt (und darf hier fotografiert werden):
Der Garten ist mit zahlreichen Kirschbäumen bepflanzt, die aber noch keine Anzeichen einer Blüte zeigten.
Rechts vor dem Burgeingang befindet sich der Hokoku-Schrein. Er verehrt Hideyoshi, Hideyori und Hidenaga als ötter für Erfolg und Glück.
Am aktuellen Ort steht der Schrein übrigens nach mehreren “Verpflanzungen” erst seit 1961.
Nach einem weiteren Burgtor tut sich der Vorplatz des Hauptturms auf. Rechts steht ein Gebäude, das so garnicht in das historische Ensemble passt und eher an ein europäisches Burggebäude erinnert:
Das 1931 errichtete Gebäude war zuerst Kommandantur der 4. Division der japanischen Armee, nach dem Krieg wurde es erst von der Polizei genutzt und dann als Osaka Stadtmuseum, das 2001 in neue Räume umzog.
Auf dem Vorplatz konnte man in Samurai-Gewand posieren:
Nun aber zum Burg-Museum. Der Hauptturm der Burg, in dem das Museum untergebracht ist, wurde erst 1931 wieder erbaut, nachdem die Burg 1868 in der Schlacht zwischen Meiji-Truppen und denen des Tokugawa-Shogunats abgebrannt ist. Daher wohl auch die Benennung als Burg-Museum. Es ist nicht die Burg, sondern ein Museumj in Burgform. ;)
Während sich das äußere Erscheinungsbild an die frühere Burg anlehnt, ist Bauweise und Innenausstattung neuzeitlich (Beton, viele bequeme Treppen, Lift usw.). Zunächst wird man mit dem Lift in das Aussichtsgeschoss 8F katapultiert, von dort soll man sich die Stockwerke absteigend anschauen.
Dabei darf in 4F und 3F, wo historische Exponate ausgestellt sind, nicht fotografiert werden. Das Museum zeigt die Geschichte der Burgherren von Osaka, insbesondere Toyotomi Hideyoshi. Im 2F kann man Samurai-Helme zum Posieren mieten.
Wieder draußen hat mich nach einer Stärkung mit einer Tüte Macha-Softeis der Plum Grove, also Pflaumenhain interessiert. Die Pflaume ist ja ein Frühblüher, und tatsächlich konnten man noch einige Bäume finden, die in schattigen Lagen noch nicht verblüht waren.
Auf dem Weg Richtung U-Bahn habe ich noch beim „Peace Osaka“ hineingeschaut. Auf drei Stockwerken sind die Kriegszerstörungen insbesondere des zweiten Weltkriegs plastisch dargestellt und mit vielen Daten unterfüttert. Der Weg zur U-Bahn führt an einem Brunnen mit sehr „kunstvoll“ geschnittenen Bäumen vorbei:
Mein nächstes Ziel war der Sakuya Konohana Kan, ein botanischer Garten, der in Gewächshäusern die ganze Welt abdeckt. Darüber hinaus bietet er gerade eine Sonderausstellung mit Orchideen. Leider habe ich den letzten Einlass knapp verpasst. Der Weg von der U-Bahn war doch etwas weiter, das ganze ist eingebettet in den “International Garden and Greenery Exposition 1990” Park, der internationale Gärten und andere Parkbereiche umfasst. Das kann man auch an den Kanaldeckeln erkennen:
Ich bin dann durch diese Parks spaziert. Zahlreiche blühenden Bäume und Sträucher erfreuen das Auge. Unterhalb einer holländischen Windmühle sind passend Tulpen gepflanzt.
Teile des Parks sind bereits geschlossen, auch hier gibt es eine Öffnungszeit bis 17 Uhr, die schon abgelaufen ist, aber Drehtürschleusen erlauben auch den späten Ausgang.
An einem abseitigen Weg treffe ich zwei Cosplayerinnen beim gegenseitigen Fotoshooting. Sie cossen nach eigener Aussage Boku no Hero Academia (Anime läuft erst in Q2 an).
Nahe der U-Bahn hat der Park bizarr geformte Gebäude zu bieten:
Nun fahre ich nach Umeda. Dort gibt es auf einem Kaufhaus ein Riesenrad. Zunächst aber stärke ich mich mit einem Karakoro-Udon zum Schnäppchenpreis von 500 Yen:
Rund um Umeda gibt es enge Gassen mit vielen kleinen Restaurants, teilweise auch überdacht, weil unter den Gleissträngen eingebaut. Die Orientierung erleichtert das nicht gerade, aber der Weg zum „HEP FIVE“ Shoppingcenter ist ausgeschildert. Das Gondelrad erweist sich als nicht so riesig, aber bot doch einen ganz netten Ausblick. Die Japaner stopfen nicht irgendwelche Leute in eine Gondel zusammen, ich hatte also eine Vierergondel für mich allein.
(Sorry für die Bildqualität)
Im Umeda Untergeschoss auf dem Weg zur U-Bahn überrascht mich ein pompöser Brunnen. Drumrum ist ein ausgedehntes unterirdisches Shoppingcenter (sowas machen die Japaner gerne).
Für die letzte Attraktion des Tages fahre ich in die Nähe des Hafens, zum Suminoe Sportzentrum. Neben Golf Driving Range und diversen anderen Sportarten ist auch ein Onsen in dem Komplex untergebracht.
Naturgemäß gibt’s keine Bilder von drinnen, bzw. draußen – eines der Features dieses Onsen ist ein Freiluftbecken in einem Bambushain. Gut, über dem Becken ist ein Dach und die Mehrzahl der anderen Becken sind drinnen. Auf jeden Fall eine nette Auswahl an Becken und eine Sauna. Mit Fernseher, bringt nur relativ wenig, wenn man nicht japanisch kann. Die Endstation Suminoekoen der Yotsubashi Line ist gleichzeitig Endpunkt der Nanko Port Town Line, die als „New Tram“ ausgewiesen ist. Aus Sicht des Fahrgastes wirkt sie erstmal genauso wie die anderen Subways, aber wenn man die Strecke anschaut, sieht man eine Betonspur mit drei Stromleitern an der Seite, also das gleiche Prinzip, wie ich es beim New Shuttle zum Railway-Museum in Saitama City gesehen habe. Was das mit „Tram“ zu tun hat, weiß ich aber nicht.
Spätabends komme ich ins Hotel zurück – erster Tag „Amazing Pass“ beendet.
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