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Korea: Busan, Beomeosa-Tempel und Überfahrt
Von Singyeongju braucht der KTX gerade mal eine halbe Stunde nach Busan. Ich hatte mich nicht informiert und dachte er hält zwischendrin nochmal, aber als alle ausstiegen, wurde mir klar, dass das schon Busan ist. %-)
Beim Spazieren durch Busan fallen russische/kyrillische Schilder auf:
Ich habe gehört, in den dortigen Fischfabriken und im Hafen arbeiten wohl viele Russen.
Aber auch Deutschland ist präsent:
Zwei benachbarte Strässchen bilden die “40 Stufen Kulturstraße”, die an die schwere Zeit während und nach dem Koreakrieg erinnern soll. Mehrere lebensgroße Skulpturen sollen Lebensmut ausdrücken, z.B. der Akkordeonspieler:
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Korea: Gyeongju
Gyeongju war die Hauptstadt des fast tausendjährigen Reichs Silla, wobei die fast tausend Jahre nur für ein paar Dörfer gelten, die das Staatsgebiet bei Gründung 57 v.Chr. umfasste, erst nach und nach weitete sich das Reich aus. Von Stabilität kann man wohl am ehesten beim vereinigten Silla 668-935 sprechen, wobei sich ab 892 Regionen abspalteten – der Anfang vom Ende.
Als ich am Nachmittag des 3.3. in Gyeongju ankam, führte mich der Weg Richtung Hotel schon an einigen Hügeln südlich des Zentrums vorbei:
Es handelt sich hierbei um Grabhügel, in denen Könige oder deren Angehörige bestattet wurden.
Am nächsten Tag regnete es. Ich hab mich erstmal ausgeruht, wollte aber dann doch los, zumindest ein paar historische Stätten zu besuchen. Es gibt mehrere Busrundfahrten zu den berühmten Welterbe-Stätten (Bulguksa-Tempel, Seokguram-Grotte, Unterwassergrab von König Munmu, Clansiedlung Yangdong), die man aber im voraus buchen muss, dafür war ich am Vortag zu spät angekommen. Daher habe ich mich auf ein paar zentrumsnahe Sehenswürdigkeiten beschränkt, die auch zu Fuß erreichbar waren.
Vorbei an weiteren Grabhügeln passierte ich eine moderne Skulptur einer Gruppe Pferde:
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Wie ist denn Korea so? Teil 3
Für die Verpflegung zwischendurch gibt es die auch aus Japan bekannten Combinis. Gängige Ketten sind GS25, CU, 7-Eleven. Etwas seltener findet man MiniStop. In Bahnhofsbereichen gibt es “StoryWay”, wobei ich den Verdacht habe, dass es sich dabei um ein Label oder eine Tochterfirma von Korail handelt.
Dort finden sich unter anderem Sandwiches, Onigiri, Bento-Boxen, diverse Würstl und teilweise würstlartige Objekte am Holzspieß, Krabbenfleisch, Gebäck, und natürlich Knabbersachen und kalte Getränke. Und reihenweise Ramyun-Nudelsuppen.
Sandwiches gibt es auch mit Erdbeeren. Und wenn “Fried Egg & Salad” auf dem Sandwich draufsteht, schließt das nicht aus, dass auch je eine Scheibe Schinken und Käse mit drin ist, das scheint genauso dazuzugehören wie das Brot außenrum (okay, beim Erdbeersandwoch wohl nicht, das hab ich nicht überprüft).
Dass der Kassierer wie in Japan anbietet, ein Gericht warmzumachen, ist die Ausnahme. Dafür gibt es aber in den meisten Läden einen Verzehrbereich, wo man selber an einer Mikrowelle hantieren kann, und auch heißes Wasser zapfen kann, um sich die Nudelsuppe im Napf gleich aufzubrühen und vor Ort zu verzehren.
Hier ein paar Bilder vom Combini-Sortiment, die ich gleich nach Ankunft in Incheon gemacht habe:
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Bahnfahren in Korea
Südkorea ist zwar nicht im gleichen Maße ein Bahnland wie Japan, aber für viele Verbindungen gibt es durchaus Züge, und der KTX fetzt mit bis zu 300 km/h dahin und stellt damit alles andere außer Flugzeug in den Schatten. Expressbusse sind wohl eine gängige Alternative für viele Relationen.
Ähnlich wie der Shinkansen fährt der KTX auf eigenen Gleisen, auch wenn die Spurweite in Korea die gleiche ist wie im übrigen Bahnnetz. In den Bahnhöfen (inbesondere Seoul und Busan) fährt er daher teilweise auf den gleichen Bahnsteigen wie der ITX-Saemaeul. Unterwegs-Bahnhöfe werden gegebenenfalls außerhalb der jeweiligen Stadt gebaut, damit die Streckenführung geradlinig bleibt.
Die nächste Klasse darunter stellt der “ITX Saemaeul” dar, vielleicht vergleichbar mit unseren Intercitys.
Der Mugunghwa ist dagegen eher unser Regionalexpress. Je nach Strecke elektrisch oder mit Diesel, lokbespannt oder als Triebwagen, hält nicht überall aber doch öfter.Wie komme ich nun zu einem Ticket? Wie überall, es gibt Schalter und Automaten. Eine seltsame Erkenntnis hatte ich in Seoul Station schon mal, als ich vorab mein Ticket lösen wollte: es gibt “cash&card” Automaten und “card only”. Ich wollte bar bezahlen, hatte ja entsprechend Geld abgehoben, und beim Bedienen des Touchscreen kam nur eine Fehlermeldung (auf koreanisch). Der “card only” nebenan ließ mich dagegen den gewünschten Zug auswählen. Dann erblickte ich einen Aufkleber auf den “cash&card” Automaten, auf dem etwas von “06:00-22:00” stand. Anscheinend werden die cash&card Automaten um 22 Uhr außer Betrieb genommen, warum auch immer (vielleicht weil sie da ausgeleert werden, und Korail über Nacht kein Geld drin liegen haben will? Sonst fällt mir echt kein Grund ein).
Am nächsten Tag zu einer passenden Uhrzeit bin ich dann wiedergekommen. Oben gibts einen Umschalter auf “English”, dann stellt sich der Automat so dar:
Es ist alles sinnvoll vorbelegt: Abfahrt jetzt, Seoul nach Busan, ein Fahrgast, Fenster, vorwärts (ich denke, “right direction” soll heißen “Sitz in Fahrtrichtung”). Ich habe hier bereits das Ziel auf Gimcheon und die Abfahrt auf 2.3. 9 Uhr umgestellt. Wenn man Start oder Ziel umstellen will, bekommt man die größeren Bahnhöfe sofort zur Auswahl und andere, indem man den Anfangsbuchstaben auswählt. Wie man sieht, der KTX um 09:00 ist offenbar schon ausgebucht, da gibt’s daher nur noch “Standing” als Option. Das muss dann doch nicht sein, also hab ich mich für den 10 Minuten später entschieden. Man muss bei der gewünschten Verbindung die Klasse auswählen, bei Transferverbindungen für jede Teilstrecke. Ich habe also bei der zweiten Transferverbindung jeweils “Economy” angetippt. Es kam ein Popup “bla KTX blablabla” auf Koreanisch, ich hab mal gehofft es ist nicht so wichtig, und OK gedrückt. Ich vermute, es war der Hinweis, dass das Ticket nur für den gebuchten Zug gilt, und man es sonst erst umtauschen lassen muss.
Also bezahlt. Es wurde gefragt, ob ich ein “cash receipt” will. Wenn ich ja sage, werde ich gefragt, ob es an eine Kreditkarte oder an ein Konto gebunden werden soll. Also wollte ich das wohl doch nicht. Cancel gedrückt, und es kam ein Streifen Papier raus. Auf dem Bildschirm steht “Thank you for your withdrawal.” Huch? von was bitte soll ich abgehoben haben, oder ist Rückzug gemeint, womöglich Storno? Hmm, sollte das Papier meine Fahrkarte sein? Aber über dem Ausgabeschlitz steht “Receipt”, rechts daneben ist ein Fach, an dem “Ticket” steht, aber es ist leer. Panik? Hat er jetzt mein Geld gefressen und ich steh ohne Ticket da? Dann doch lieber nochmal genauer geguckt, ah, es ist nicht runtergefallen in die Ausgabemulde, sondern steckte noch oben drin.
Und so sieht es aus:
Ein Ticket ist bei Korail immer eine Platzkarte. Ich finde es sehr übersichtlich und selbsterklärend. Oben steht von wo nach wo, und der Umsteigebahnhof.
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Wie ist denn Korea so? Teil 2
Eine weitere gute Nachricht für mich als japanerfahrenen Touristen gabs recht bald: In Korea gibt es ganz normale Adressen! Es gibt Straßennamen, die auf einem wegweiserartigen Schild angeschrieben sind, und wie in den meisten deutschen Orten werden rechts die geraden, links die ungeraden Nummern hochgezählt. Und jedes Haus hat ein Nummernschild, auf dem die Straße und die Hausnummer draufsteht.
Dabei heißen die etwas größeren Strassen “-ro” und kleinere Gassen “-gil”, richtig breite Strassen heißen “-daero”, also GroßStraße (“dae” entspricht dem japanischen “dai” für “groß”). Gassen werden oft nach der Straße benannt, von der sie abzweigen, wenn ich das richtig verstanden habe, ist also z.B. die “Duteopbawi-ro 5-gil” die Gasse, die von der Duteopbawi-ro etwa bei Hausnummer 5 abzweigt. So reicht es, die größeren Straßen zu kennen, und man kann sich den Weg zu einer Adresse in einer Nebenstraße aus dem Namen erschließen.
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