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Templestay im Jikjisa Tempel, Gimcheon
Die Jogye Order, unter der heute die meisten koreanischen Tempel zusammengefasst sind, bewirbt das Templestay-Programm, unter dem zahlreiche Tempel einen Tag Einblick in den Tempelalltag gewähren. Ich wollte das einmal miterleben und habe mich nach dem Lesen einiger Tempel-Portraits auf der Webseite für den Jikjisa-Tempel nahe Gimcheon mit seinem “tranquil relaxation” Programm entschieden, weil er in die Reiseroute gepasst hat, das Programm täglich anbietet und der Inhalt sich nicht zu abgehoben gelesen hat. Das Reservierungsformular legt nahe, dass man die Kosten vorab auf ein koreanisches Konto überweisen soll, aber mir wurde versichert, dass die Zahlung vor Ort auch kein Problem ist.
Schon im Vorfeld wurde ich von der Templestay Managerin, Hally Jung, freundlich per email begrüßt und mit Anreiseinfos versorgt.
Und so sah mein Templestay-Zeitplan aus:
Zeit Programmpunkt 15:30-17:00 Uniform anziehen, Informationen lesen, Rundgang durch das Gelände mit Erläuterungen 17:00-17:30 Abendessen 17:45 das Spiel der Dharma-Instrumente beobachten 18:00-18:30 Yaebul (Lobpreisungen) in der großen Buddha-Halle 18:30-19:00 Meditation im Meditationszentrum 03:45-04:20 Yaebul (Lobpreisungen) in der großen Buddha-Halle 06:00-06:30 Frühstück 07:00-09:00 Wanderung zu einer der Einsiedeleien 10:00-11:00 Herstellen der 108 Gebetperlen Kette 11:30-12:00 Mittagessen bis 13:00 Packen und Abreise -
Seoul Dongdaemun und Umgebung, DDP
Am Dienstag bin ich dann zum Osttor (Dong-dae-mun: Ost-Groß-Tor) gefahren. Das Tor selbst hat offiziell den Namen Heunginjimun, und ist einer der vier primären Stadttore Seouls. Als einziges Stadttor hat es noch einen zusätzlichen, auf der Außenseite vorgebauten halbkreisförmigen Befestigungswall:
Ursprünglich 1398 erbaut, stammt das heutige Bauwerk von 1869. Das kann für hiesige Verhältnisse als alt gelten, Südkorea scheint insgesamt in den letzten 10-20 Jahren viel Aufwand in die Rekonstruktion historischer Bauwerke zu stecken, das sieht man an den Palästen und Tempeln, von denen einige erst wenige Jahre alt sind, und auch an der Stadtmauer von Seoul.
Auf der anderen Straßenseite vom Tor befindet sich ein Hügel, auf dem sich die Stadtmauer fortsetzt, und der als Mauerpark gestaltet wurde.
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Übernachten in einem Jjimjilbang
Diesmal wollte ich eine Übernachtung der besonderen Art ausprobieren. Ein Jjimjilbang ist eine Kombination aus Badehaus, Sauna und Übernachtungsmöglichkeit. Wobei ich da noch einen wichtigen Aspekt nicht erwähnt habe: Fomentation, ein im Englischen ungebräuchliches Wort, steht für gesundheitliche Wärmeanwendungen. Ebenso wie den unterschiedlichen Bädern werden auch den Räumen mit trockener Hitze, unterstützt durch Erden oder Gestein, heilende Wirkungen zugeschrieben.
Gestützt auf Berichte im Internet wählte ich das Siloam Jjimjilbang, das sich gleich ums die Ecke von Seoul Station, also dem Hauptbahnhof, befindet. Das Schild „Siloam Sauna“ auf dem Gebäude ist weithin sichtbar:
Einschließlich Übernachtung kostet der Besuch im Siloam Jjimjilbang 15000 Won (gut 11 EUR), ist also verglichen mit anderen Übernachtungsformen sehr preisgünstig. In einer Blog-Besprechung hatte ich gelesen, dass man nicht mit schweren Koffern in ein Jjimjilbang kommen sollte, das würde einen schlechten Eindruck machen, ich habe meinen daher vorher schon zu dem Hostel für die Folgenacht hingebracht. Das wäre zumindest hier kein Problem gewesen, es gab beim Umkleidebereich auch Locker für Gepäck. Aber dann hätte ich den Koffer am Folgetag weiterbringen müssen, hat also schon gepasst so.
An der Kasse wird die Saunakleidung ausgegeben, bestehend aus beigem T-Shirt und brauner kurzer Hose für die Männer und orangem T-Shirt und roter Short für die Frauen. Dann trennen sich die Wege nach Geschlecht, und als erstes hat man im 1F (Erdgeschoss) den Umkleideraum vor sich. Der Schlüssel für das Schuhkästchen wird nach Verstauen der Schuhe an der Theke gegen den Spindschlüssel am Spiral-Armband ausgetauscht. Dort zieht man sich erstmal aus, und parkt auch die Saunakleidung zunächst im Spind, denn in das (geschlechtergetrennte) Nassbad im Untergeschoss geht man nackt.
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Namsan und Umgebung
Am Montag nachmittag bin ich dann zum Namsan (=Südberg) gefahren. An seinem Fuß befindet sich das Namsangol Hanok Village, ein Open-Air Museum mit fünf traditionellen Häusern, die von ihrem ursprünglichen Standort hierher zusammengezogen wurden. Sowohl Eintritt als auch Führung sind kostenlos, allerdings war ich so gebannt vom Vortrag, dass ich kaum Fotos gemacht habe. (Dienstags ist geschlossen.)
Wohnen kann man hier nicht, an anderer Stelle in Seoul gibt es ebenfalls eine Hanok-Siedlung, wo die Gebäude auch als Gästezimmer vermietet werden.Hier immerhin ein Bild von dem Pavillion dort auf einen kleinen Teich:
Die Häuser sind alle in der konfuzianistischen Tradition gebaut, und verfügen über separate Räume für die Frau und für den Mann. Zum Frauenteil gehört natürlich die Küche, zum Männerteil ggf. eine Veranda. Das Rauchgas vom Herdfeuer wird wie üblich nach dem Ondol-Prinzip unter den Räumen hindurch geführt, um im Winter den Fußboden zu wärmen. Für den Sommer gab es auch eine Kochstelle draußen, damit das Haus nicht unnötig zusätzlich aufheizte.
Oberhalb der Hanok Village befindet sich die Seoul Millennium Time Capsule, die Seoul 1996 zu seinem 600jährigen Bestehen mit 600 typischen Gegenständen gefüllt hat, und die 2396 zum tausendjährigen Bestehen von Seoul geöffnet werden soll.
Ich bin dann weiter bergauf gewandert, denn ich wollte auf dem Namsan den N Seoul Tower besuchen, und dachte mir, die Wanderung dort hinauf wird mir nicht schaden. Das muss man nicht machen! Es gibt sowohl eine Gondelbahn als auch Linienbusse, die (fast) auf den Gipfel fahren.
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Seoul: Gyeongbokgung-Palast
Montags haben viele Sehenswürdigkeiten und Museen in Korea geschlossen. Prinzipiell kann der Ruhetag jeweils unterschiedlich irgendein Wochentag sein, selten auch keiner, aber viele scheinen sich für den Montag zu entscheiden. Praktisch also, dass der Hauptpalast da eine Ausnahme macht und Dienstag schließt, so lag es nahe, am Montag dorthin zu gehen. Ich hatte den Tag gemächlich angehen lassen und ging zu Fuß die Yulgok-ro entlang. Ein Eckturm der Palastanlage ist inzwischen auf eine Verkehrsinsel gebannt und bildet einen krassen Kontrast zu dem dahinterliegenden (vom Palast weg nach Südost blickend) ovalen Hochhausneubau (auf Google Streetview 2009 noch nicht vorhanden):
Der ganze Palast ist von einer Mauer und einem Graben umgeben, daran entlangspazierend kam ich gegen 11 Uhr am eindrucksvollen Haupttor Gwanghwamun an. Sein unterer Teil des Tores ist Teil der Palastmauer und folglich aus Stein, mit drei Durchgängen. Darüber ist in Holz mit zwei ausladenden Dächern das Torwächterhaus draufgesetzt:
Vor den beiden Seitenbögen stehen je zwei Fahnenträger mit Hut in Hellblau, um die Mittelöffnung herum zwei bewaffnete Wachen mit Helm in Rot. Ordner drängten die Zuschauer zurück, denn es gibt um 11 Uhr ein tägliches Spektakel: die Wachablösung, die von einem Historienverein zelebriert wird. Der Chef der Wache in Gelb mit Roten Umhang und zwei senkrechte Pfauenfedern am Hut stellte sich auf. Nun kam ein zweiter Wachtrupp herausmarschiert, bestehend aus den gleichen sechs Rollen, ferner der alte und der neue Wachtruppführer in Rot mit blauem Umhang und senkrechten Pfauenfedern am Hut, sowie vier Trommler in Rot mit blauer Schärpe und Hut mit gekreuzten Federn.
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